LIMS Alternativen: Welche Optionen gibt es für Labore, und wann lohnt sich der Wechsel?

Konrad Wager
Konrad Wagner
02/10/2024
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Die Herausforderung, eine passende LIMS Alternative für das Labor zu finden

Einleitung: Ein LIMS (Labor-Informations- und Management-System) ist für viele moderne Labore ein unverzichtbares Werkzeug. Doch nicht immer ist ein LIMS die beste oder kosteneffizienteste Lösung. Welche Alternativen zu einem LIMS gibt es, und was sind deren Vor- und Nachteile? In diesem Artikel geben wir Ihnen einen umfassenden Überblick über gängige LIMS Alternativen und lassen Konrad M. Wagner, Geschäftsführer der Labordatenbank aus Berlin, zu Wort kommen, um praxisnahe Einblicke und Empfehlungen zu bieten..

Die wichtigsten LIMS Alternativen

ERP, CAQ und CRM-Systeme: Vorhandene Lösungen als LIMS Alternative

Viele größere Unternehmen nutzen bereits vorhandene ERP-Systeme wie SAP oder Microsoft Dynamics, um Laborprozesse zu integrieren. Doch wie Konrad M. Wagner erklärt, sind diese Systeme in der Praxis selten ideal für die spezifischen Bedürfnisse eines Labors: "Ein ERP-System ist oft nicht auf die Anforderungen im Labor ausgelegt. Laborspezifische Funktionen wie Probenmanagement oder Gerätekalibrierung müssen aufwändig und teuer angepasst werden." Ein weiteres Problem ist, dass solche Systeme häufig erst unternehmensweit eingeführt werden, bevor das Labor sie überhaupt nutzen kann. "Das Labor hat in der Regel wenig Einfluss auf die Konfiguration, und spezifische Bedürfnisse bleiben oft unberücksichtigt", so Wagner.

Altsysteme: Eine oft problematische LIMS Alternative

In vielen Laboren kommen noch alte, maßgeschneiderte Systeme zum Einsatz, die über Jahre hinweg entwickelt wurden. Diese Systeme wurden meist exakt auf die Bedürfnisse des jeweiligen Labors abgestimmt, doch es mangelt ihnen an modernen Funktionen. "Moderne Standards wie digitale Unterschriften oder e-Rechnungen fehlen oft, und die Nachrüstung ist sehr teuer", erläutert Wagner. Besonders kritisch ist, dass Altsysteme häufig nicht den aktuellen Qualitätsanforderungen wie ISO 17025 entsprechen. Wagner merkt dazu an: "Audit Trails und Revisionssicherheit fehlen oft, was die Einhaltung von Akkreditierungsanforderungen erschwert."

Bekannte Anwendungen: Excel, Access und Co.

Excel oder Access-Datenbanken gelten oft als günstige und flexible LIMS Alternativen. Doch wie Wagner betont, ist diese Flexibilität oft ein Sicherheitsrisiko. "Excel bietet keinen wirksamen Schutz vor unbeabsichtigten Änderungen und ist damit für Labore, die eine hohe Datensicherheit brauchen, ungeeignet." Access bietet zwar eine bessere Struktur, doch auch hier gibt es gravierende Mängel: "Für eine Automatisierung von Laborprozessen ist Access kaum geeignet, und es fehlen wichtige Funktionen zur Qualitätssicherung, wie beispielsweise Audit Trails." Projektmanagement-Software wie Trello oder Jira wird ebenfalls gelegentlich zweckentfremdet, bietet aber keine spezialisierten Laborfunktionen. "Für komplexe Aufgaben wie Probenverfolgung oder Geräteintegration ist solche Software ungeeignet", warnt Wagner.

Ungewöhnliche LIMS Alternativen und ihre Grenzen

Neben den genannten Standardlösungen gibt es auch ungewöhnliche Alternativen zum LIMS wie Kommunikationswerkzeuge (Teams, Outlook) oder einfache Ordnerstrukturen auf lokalen Servern. "Diese Tools sind gut für die Aufgabenverwaltung, aber nicht für das Management von Laborprozessen", stellt Wagner klar. Zudem bieten solche Programme keinerlei Schutzmechanismen, die für Audits erforderlich sind. "Ohne Funktionen wie Audit Trails oder Revisionssicherheit wird es nahezu unmöglich, Akkreditierungsstandards zu erfüllen", fügt er hinzu.

Wann ist eine LIMS Alternative eine sinnvolle Entscheidung?

Wagner betont, dass eine LIMS Alternative nur in sehr speziellen Fällen sinnvoll sein kann: "Für sehr spezialisierte Bereiche, wie zum Beispiel Bio-Banking, gibt es Tools, die einfacher und kostengünstiger als ein vollständiges LIMS sind." Dennoch sollten Labore ihre spezifischen Anforderungen genau analysieren, bevor sie sich für eine Alternative entscheiden. "Es ist wichtig, sicherzustellen, dass die LIMS Alternative den Großteil der Prozesse auch tatsächlich abdeckt", rät Wagner.

Worauf bei der Auswahl einer LIMS Alternative geachtet werden sollte

Für Labore, die sich für eine LIMS Alternative entscheiden, gibt es mehrere wichtige Punkte zu beachten. Wagner empfiehlt: "Eine gute LIMS Alternative sollte möglichst flexibel sein, insbesondere bei der Darstellung und Pflege von individuellen Dokumenten wie Prüfberichten." Auch die Investitionssicherheit spielt eine große Rolle: "Achten Sie darauf, dass das System langfristig unterstützt wird und keine teuren Nachrüstungen nötig sind, um modern zu bleiben."

So bereiten Sie die Auswahl der besten LIMS Alternative optimal vor

"Die richtige Vorbereitung ist entscheidend", erklärt Wagner. Er empfiehlt, ein kleines Team zusammenzustellen, das sich aus der Laborleitung, der QM-Verantwortlichen und einem IT-Spezialisten zusammensetzt. "Es sollte ein klares Bild davon entwickelt werden, was das Labor braucht, und die Systeme sollten gründlich getestet werden, insbesondere deren Konfigurationsmöglichkeiten", so Wagner weiter. Nur so könne eine fundierte Entscheidung getroffen werden.

Zusammenfassung
LIMS Alternativen können eine gute Lösung für bestimmte Labore sein, bieten jedoch häufig nicht den vollständigen Funktionsumfang eines spezialisierten LIMS. Insbesondere bei Themen wie Qualitätssicherung, ISO 17025 oder Prozessautomatisierung stoßen viele Alternativen an ihre Grenzen. Konrad M. Wagner rät dazu, bei der Auswahl einer Lösung stets die individuellen Anforderungen des Labors im Auge zu behalten und sicherzustellen, dass der langfristige Support gewährleistet ist. Wagner und die Labordatenbank bieten kostenfreie Erstgespräche und Analysegespräche an, um Labore bei der Entscheidung für die beste Lösung zu unterstützen.

Die häufigste Alternative zum LIMS ist: weitermachen wie bisher

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LIMS Alternativen und ihre Vor- und Nachteile im Überblick

Viele größere Unternehmen haben bereits umfassende Systeme für ihre Branche im Einsatz, die verschiedene Geschäftsprozesse abdecken, darunter auch einige Aspekte des Laborbetriebs.

  • ERP-Systeme (z. B. SAP, Microsoft Dynamics)
    • Integriert durch die zentrale Rolle im Unternehmen viele Unternehmensprozesse, inklusive, Kundenverwaltung, Produktion (inkl. Einkauf und Freigaben) sowie Prüfmittel und Materialien.
    • Nachteile: Funktionen wie Probenmanagement, Geräteintegration oder laborinterne Qualitätskontrollen erfordern oft teure und aufwändige Anpassungen. Diese Systeme sind im Kern nicht für die spezifischen Anforderungen von Laboren entwickelt.
  • KIS - Krankenhausinformationssysteme (z. B. Medico, Orbis, M-KIS)
    • Vorteile: Verschiedene Klinkbereiche und Standorte, darunter auch Labore, können medizinische Patientendaten miteinander austauschen.
    • Nachteile: Oft nicht auf das Labor zugeschnitten, sondern nur auf den Datenaustausch untereinander und die Administration.
  • CRM-Systeme (z. B. Salesforce, Microsoft Dynamics CRM)
    • Vorteile: Verwalten Kundenbeziehungen und externe Anfragen, können nützlich für Auftragslabore mit starkem Kundenfokus sein und bleiben dort häufig auch zusätzlich im Einsatz.
    • Nachteile: Trotz des engen Kunden-bezugs keine integrierten Funktionen für Probenmanagement (wie z.B. Probenahmestellenverwaltung). Keine Unterstzütung der Labordienstleistung in Form von Arbeitslisten oder Berichterstellung, keine Anpassung für Labore möglich.
  • CAQ-Systeme (Computer-Aided Quality)
    • Vorteil: Fokussiert auf Qualitätsmanagement und Compliance, was für Labore im regulierten Umfeld nützlich sein kann.
    • Nachteil: Nicht optimiert für den Gesamtworkflow eines Labors, vor allem für Forschungs- und Entwicklungsprozesse ungeeignet.

Info: Diese Systeme müssen im gesamten Unternehmen implementiert sein, bevor das Labor sie nutzen kann. Erfahrungsgemäß wird das ERP in den meisten Unternehmen nicht zuerst im Labor eingeführt, und das Labor hat oft wenig Mitspracherecht bei der Konfiguration und Anpassung an seine speziellen Bedürfnisse. Diese fehlende Priorisierung führt dazu, dass Labore häufig ineffiziente Kompromisse eingehen müssen und somit immer nur Teilbereiche abgedeckt werden. Damit ist es nicht möglich, grundlegende Akkreditierungsanforderungen wie lückenlose Nachvollziehbarkeit im Audit Trail, Revisionssicherheit und die QM-Dokumentation abzudecken.

Viele Labore haben über Jahre hinweg eigene, oft maßgeschneiderte Lösungen mit einem internen oder ganz auf sie ausgerichteten externen Programmierer entwickelt, die ihren spezifischen Bedürfnissen gerecht wurden. Diese Systeme stoßen jedoch irgendwann bei Support und Weiterentwicklung an ihre Grenzen, wenn der Entwickler in den Ruhestand geht oder die zugrundeliegende Entwicklungsumgebung nicht mehr mit neueren Windows-Versionen kompatibel ist.

  • Individuelle Altsysteme
    • Vorteile: Sehr spezifisch auf die Laboranforderungen angepasst, oft detaillierte und tiefgehende Funktionen und Masken für die tägliche Arbeit der Mitarbeiter im Labor und daruch hohe User-Akzeptanz.
    • Nachteile: Technologisch überholt, keine neuen Funktionen mehr möglich, Risiko durch den Abgang von Schlüsselpersonal (z. B. Programmierer), fehlender Support und Sicherheitslücken. Neue Standards wie bundesweite Schnittstellen (shapth), E-Rechnung können nicht mehr mit vertretbarem Aufwand implementiert werden. Altsysteme, die über viele Jahre entwickelt wurden, bieten oft keinen Zugriff auf moderne Funktionen, die mittlerweile bei Nutzern als Standard vorausgesetzt werden gelten. Diese Funktionen sind entweder gar nicht vorhanden oder nur mit erheblichem Aufwand und hohen Kosten zu integrieren.

Info: Häufig wurden Altsysteme ohne Funktionen entwickelt, welche Qualitätsmanagementprozesse der aktuellen ISO 17025 implementieren, so dass häufig zu anderen Systemen oder Papier gesprungen werden muss.

  • Excel, Makros und selbstentwickelte Filesysteme
    • Einfach zu bedienen und weit verbreitet, oft das erste Werkzeug, um Laborergebnisse zu sammeln, aus Geräten zu übernehmen und auszuwerten.
    • Hoher manueller Aufwand, fehleranfällig, begrenzte Automatisierung, fehlende Datenintegrität und Compliance-Funktionen. Wenig sicher. Keine graduellen Zugriffsrechte oder Rollen möglich. Problematisch, wenn mehrer Personen gleichzeitig Zugriff auf einen Datensatz haben müssen.

Kommentar: Excel ist in vielen Laboren als flexibles Werkzeug weit verbreitet, aber es gibt erhebliche Schwächen im Hinblick auf Sicherheit und Datenintegrität. Es fehlt an einem Zugriffsschutz, sodass Daten leicht von jedem Benutzer verändert oder gelöscht werden können, absichtlich oder ungewollt. Zudem bietet Excel keinen Schutz vor ungewollter Datenmanipulation, was die Datenintegrität gefährdet. Besonders kritisch ist das Risiko eines Totalverlusts der Daten, da Excel-Dateien bei unzureichenden Backup-Mechanismen anfällig für Beschädigung oder versehentliches Löschen sind. Excel ist daher für Labore, die Akkreditierungsanforderungen wie Audit Trails und Revisionssicherheit einhalten müssen, problematisch in Audits.

Diese Tools wurden ursprünglich für andere Aufgaben entwickelt, werden jedoch häufig in Laboren verwendet, weil sie leicht zugänglich und flexibel sind.

  • Projektmanagement-Software
    • Gut für die Verwaltung von Laborprojekten und Aufgabenverfolgung.
    • Keine integrierte Proben- oder Geräteverwaltung, keine spezielle Laborfunktionalität.
  • Access/Datenbanken
    • Bietet mehr Struktur als Excel, leicht anpassbar für bestimmte Laboranforderungen.
    • Erfordert technisches Wissen für Anpassungen, fehlende Automatisierung und Laborspezifische Tools.

Einige Labore greifen zu unkonventionellen Lösungen, um ihre täglichen Abläufe zu managen, wenn spezialisierte LIMS fehlen.

  • Teams, Lotus Notes, Outlook und Erinnerungen
    • Vorteile: Leicht zugänglich und bereits im Unternehmen genutzt. Teams und Outlook bieten einfache Tools zur Kommunikation und Aufgabenverwaltung.
    • Nachteile: Kein integriertes Probenmanagement oder Laborgeräteintegration. Diese Tools sind nicht für Laborprozesse entwickelt, was die Effizienz und Nachvollziehbarkeit einschränkt.
  • Ordnerstruktur auf lokalen Servern mit Templates
    • Vorteile: Gut organisiert, einfach zu bedienen, kann in bestehende IT-Infrastrukturen integriert werden.
    • Nachteile: Schwer skalierbar, manuelle Pflege notwendig, Sicherheits- und Compliance-Risiken.
  • Messmitteldatenbanken mit Erinnerungsfunktionen
    • Vorteile: Nützlich für die Verwaltung von Geräten und Prüfmitteln, Erinnerungen an Wartungen oder Kalibrierungen.
    • Nachteile: Keine vollständige Laborprozessintegration, limitiert auf bestimmte Geräte oder Messungen.

Meine Einschätzung: Diese Tools bieten keinerlei Unterstützung für Audit Trails, Revisionssicherheit oder die Nachvollziehbarkeit von Änderungen, die für ein Qualitätsmanagement wie es z.B. die ISO 17025 fordert, unerlässlich sind. Eine normgerechte Dokumentation von Laborprozessen ist kaum möglich.

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Zertifiziert nach

Das LIMS von Labordatenbank ist eine ISO 27001 zertifizierte Laborsoftware

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Labordatenbank LIMS empfohlen vom Verband unabhängiger Prüflabore